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Solanin (Solanidin)

Ein giftiges Alkaloid, das in grünen Stellen von Kartoffeln und Tomaten vorkommt.


Inhalt


Was ist Solanin?

Solanin ist ein schwerlösliches, toxisches Alkaloid einiger Nachtschattengewächse (Solanaceae) wie z.B von Kartoffeln und Tomaten. Es ist von besonderer Bedeutung bei grünen Stellen von Kartoffelknollen und Tomaten. Der Geschmack ist schwach bitter. Solanin wird weder durch Hitze zerstört noch durch die menschlichen Verdauungsenzyme abgebaut. Es wird beim Kochen teilweise gelöst und geht ins Kochwasser über.

Das Solanin wurde 1820 durch Desfosses erstmals aus den Beeren des schwarzen Nachtschattens isoliert.

Wo kommt Solanin vor?

Im Lebensmittelbereich sind vor allem Kartoffeln und Tomaten betroffen.

Der normalerweise in Kartoffeln vorkommende Gehalt ist gering und unbedenklich (0.002-0.01 %). Kartoffelkeime und die Schalen grüner Kartoffeln weisen aber Solaningehalte auf, die bereits als gefährlich gelten. Diese Bereiche sollten deshalb grosszügig weggeschnitten und nicht weiter verwendet werden. Auch grüne Tomaten weisen ansehnliche Solaningehalte auf.

Liebhabern von Salat oder Konfitüre aus grünen Tomaten sollten diese Nahrungsmittel deshalb nur beschränkt und mit der nötigen Vorsicht konsumieren.

Wie wirkt Solanin ?

Ab einem Solaningehalt von etwa 0.02 % geht man von einer Gefährdung aus. Bei einem Gehalt von 0.06 % würden dann 500 g Kartoffeln genügen, um klare Vergiftungserscheinungen zu bewirken.

Die akuten Vergiftungssymptome sind ein Brennen und Kratzen im Hals, Magenbeschwerden, Darmentzündungen, Gliederschmerzen, Übelkeit, Brechreiz, Nierenreizungen, bzw. Entzündungen, Durchfall, und in schlimmen Fällen eine Auflösung der roten Blutkörperchen, Störungen der Kreislauf- und Atemtätigkeit sowie Schädigungen des zentralen Nervenssystems (Krämpfe, Lähmungen).

Aufgrund der Wirkungen von Solanin, wurde es in der Medizin in Dosen von 10 bis 100 mg auch als Beruhigungs- und Schmerzlinderungsmittel bei Neuralgien, Ischias, etc. angewendet.



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BB / 13.5.2004 - Last update: 28.06.2005
Autor: Dr. Bruno Baumann / Seitenaufrufe:
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