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Neues Markenlabel «Suisse Qualité» sorgt für Aufregung

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«Suisse Qualité» heisst eine neue Garantiemarke der Schweizer Landwirtschaft. Sie startete mit dem Beginn der Früchtesaison 2003, aber schon beschäftigt sie auch die Richter. Wo liegt das Problem? Die Marke steht für eine Herkunft aus der Schweiz, für kontrollierte Qualität und für Integrierte Produktion (IP), welche die Anwendung von chemischen Präparaten einschränkt. «Suisse Qualité» darf sich nennen, was ausserdem gentechfrei ist. Qualitätssicherung und unabhängige Kontrollen sind dabei obligatorisch.

Allerdings hat diese Garantiemarke ihre Kritiker. Jacqueline Bachmann von der Stiftung Konsumentenschutz (SKS)(1) meint, dass der Begriff "Qualität" innerhalb der Marke einen Mehrwert vortäuscht . Sie anerkennt aber die Idee einer Herkunftsbezeichnung. Der Berner Kantonschemiker Urs Müller (2) kommt seinerseits zum Schluss, dass «nach Schweizer Gesetz die Herkunft allein noch kein Label mit dem Begriff Qualität rechtfertigt.» Sein Waadtländer Kollege hat gegen das Label bereits eine Verfügung erlassen. Der betroffene Produzent rekurrierte in Rücksprache mit der Markenbesitzerin «Agro Marketing Suisse AMS» und erhielt aufschiebende Wirkung.

Sachlich betrachtet lässt der Mehrwert in der Tat zu wünschen übrig. Die AMS argumentiert, die Schweizer Gesetze seien strenger als die ausländischen, folglich seien Schweizer Produkte besser. SOV-Direktor Bruno Pezzatti (3) betont, dass sich die Schweizer Produzenten freiwillig an strengere Normen halten: «Die Apfel-Mindestgrösse ist in der Klasse I bei einigen Tafelsorten 70 mm statt nur 65 wie in der EU. Grössere Äpfel sind tendenziell reifer und aromatischer. Auch für die Grösse der roten Backen gibt es strengere Normen». Vor allem sind einheimische Beeren aromatischer als ausländische. Es gibt aber auch Gegenbeispiele: Im Frühsommer sind Birnen aus der südlichen Hemisphäre knackiger als aus Schweizer Langzeitlagern. «Die AMS wird vor allem die Herkunft Schweiz ausloben und damit den Vorbehalten Rechnung tragen», so Pezzatti. Auch die Berner Zertifizierungsfirma ProCert versteht die Kritik am Label-Wortlaut. Mitinhaber Martin Widmer weist aber auf einen Vorteil hin: «Beim Obst mit «Suisse Qualité Marke» besteht Rückverfolgbarkeit im Gegensatz zur nicht zertifizierten Importware». Fachleute definieren dies zwar nicht als Qualität sondern als Sicherheit, aber der Konsument macht hier wohl keinen Unterschied. Und Widmer meint: «Die Garantiemarke sollte sich zusätzlich auf die weltweit anerkannte Handels-Richtlinie EUREPGAP stützen und böte dann höheren Mehrwert».



Referenzen:

(1) Stiftung Konsumentenschutz (SKS), Monbijoustr. 61, CH-3007 Bern, Tel. +41- (0)31-370 2424, Kontaktperson: Jacqueline Bachmann

(2) Kant. Laboratorium, Muesmattstr. 19, CH-3012 Bern, +41-(0)31-633 1111, Kontaktperson: Dr. Urs Müller

(3) Schweiz. Obstverband (SOV), Baarerstr. 88, CH-6300 Zug, Tel. +41-(0)41/728 6868, Kontaktperson: Bruno Pezzatti


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GB / 23.7.2003 / Seitenaufrufe: (Autor: Dr. Guido Böhler)

Last update: 17.05.2004

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