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Louis Pasteur

Seine Bescheidenheit, Wahrheitsliebe und Unbestechlichkeit wird in Frankreich in zahllosen Lobeshymnen gepriesen.

Inhalt
Pasteur war Physiker und vor allem Chemiker, führte aber die Medizin zur Bakteriologie. Er wurde ein Wegbereiter der Antisepsis, und wagte es die damaligen Ärzte zu belehren. Seine Arbeiten legten die Fundamente für die Entwicklung von Biologie und Biochemie, sowie von Mikrobiologie und Immunologie.


Louis Pasteur
Chemiker, Bakteriologe
* 27. Dezember 1822 in Dole (Jura)
† 28. September 1895 in Villeneuve-l´Etang (bei Paris)


Pasteur war der Sohn eines Gerbers und verdankt seine Ausbildung der Förderung durch Freunde der Familie. Nach seiner Schulzeit am Collège Royal in Besançon ging er 1842 nach Paris, wo er 1843 bis 1846 an der Ecole Normale Superieure Naturwissenschaften studierte. 1847 promovierte er sowohl in Physik als auch in Chemie. 1849 erhielt er die Professur für Chemie an die Universität Strassburg (die heute seinen Namen trägt). Nach Lehraufträgen in Lille und an der Sorbonne war er von 1888 bis zu seinem Tode Direktor des für ihn geschaffenen Institut Pasteur in Paris.

Pasteur interessierte sich besonders für die Unterschiede zwischen Gärung und Fäulnis. Er begann sich daher um 1850 mit der Fermentation (Gärung) zu beschäftigen. Einen Bezug dazu hatte er bereits vom Gewerbe der Gerberei im elterlichen Betrieb. Daneben interessieren ihn in der Folge natürlich auch Vorgänge in der Bäckerei, im Lebensmittelbereich allgemein und natürlich auch im Braugewerbe.

Nach dem damaligen Verständnis wurden Gärungs- und Fäulnisvorgänge durch tote Fermente in organischer Materie hervorgebracht. 1857 zeigte Pasteur dann jedoch, dass bei der Gärung Einzeller beteiligt und die beobachteten Veränderungen das Resultat ihres Stoffwechels sind. Nachfolgende Untersuchungen über die Fäulnis und Verwesung brachten 1863 die Erkenntnis, dass auch hier einzellige Lebewesen am Werk sind, die sich bei Abwesenheit von Sauerstoff durch Zellteilung vermehren. Pasteur bezeichnete die winzigen, kugel-, schrauben- oder stäbchenförmigen Mikroorganismen noch als «Spaltpilze». Erst später kam die heutige übliche Bezeichnung «Bakterien» auf.

Wohnhaus und Labor von PasteurBei seinen Experimenten bemerkte Pasteur, dass die beobachteten Einzeller nicht hitzebeständig sind. Er folgerte daraus, dass man Flüssigkeiten durch Erhitzen keimfrei machen und so vor einer Gärung oder Zersetzung bewahren kann.

1863 zeigte er in seiner Studie über die «Krankheiten des Weines», dass der allgegenwärtige Essigpilz Essigsäure erzeugt und damit die Entstehung und Erhaltung des Weines beeinflusst. 1876 erschien eine ähnliche Studie zu den «Krankheiten des Bieres». Pasteur zeigte, dass ein minutenlanges Erwärmen auf 69 bis 75 °C in geschlossenen Flaschen die spätere Zersetzung verhindert. Damit hat er das Prinzip der "Pasteurisation" gefunden.

Durch seine Forschungen kam Pasteur auch zur Auffassung, dass auch einige Krankheiten durch Bakterien hervorgerufen werden. 1870 führte dies zur Entdeckung der Erreger der sog. Seidenspinner-Krankheit (Pebrine und Flacherie). Pasteur rettete damit die in ihrer Existenz bedrohte Seidenindustrie von Lyon. Von medizinisch grösster Bedeutung waren seine Studien über den Milzbranderreger, den er 1877 entdeckte, sowie den Erreger der Hühnercholera, den er 1880 fand.

Mit der Entwicklung eines Impfstoffes gegen die Tollwut und im Jahre 1885 mit der ersten Impfung dagegen (Vakzine), initiierte Pasteur das moderne Zeitalter der «aktiven Immunisierung».

Pasteut war schon zu Lebzeiten ein Nationalheld Frankreichs und Träger zahlreicher in- und ausländischer Ehrungen. Der französische Staat errichtete ihm zu Ehren mit dem "Institut Pasteur" ein eigenes Forschungszentrum, dessen erster Direktor Pasteur bis zu seinem Tode blieb. Seit einem Schlaganfall im Jahre 1868 war Pasteuer teilweise gelähmt.



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Weiterführende Literatur zu Louis Pasteur finden Sie hier...
BB / 30.1.2004 - Last update: 09.01.2006
Autor: Dr. Bruno Baumann / Seitenaufrufe:
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