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Ich habe gehört im Wintersalat hat es viel Nitrat. Was kann ich dagegen tun?


Dass Wintersalat viel Nitrat enthält ist nur bedingt richtig. Chicorée und Radicchio sind beispielsweise sehr nitratarm. Bei Kopfsalat und Nüsslisalat trifft die vielgehörte Aussage aber oft in hohem Mass zu.

Grundsätzlich ist es von Natur aus so, das Salat im Winter aufgrund des fehlenden Lichtes mehr Nitrat enthält als im Sommer. Das Nitrat wird zum Pflanzenwachstum benötigt und über die Wurzeln aus dem Boden aufgenommen. Von dort wandert es in die Bereiche in denen bei genügend Lichteinstrahlung die Photosysnthese stattfindet. Im Sommer ist das Pflanzenwachstum aufgrund des vorhandenen Lichtes natürlich ungleich stärker, so dass das Nitrat von der Pflanze sofort umgesetzt wird. Entsprechend kann man sagen, dass der gleiche Salat bei gleicher Düngung im Winter immer mehr Nitrat aufweist als im Winter. Gleich verhält es sich mit eher stark nitratbelastetem Treibhaussalat und weniger belastetem Freilandsalat. Ganz klar hat aber auch die Düngung einen entscheidenden Einfluss auf den Nitratgehalt.

Trotzdem muss man im Winter nicht auf Salat verzichten. Das wäre insgesamt aus ernährungsphysiologischen Überlegungen auch gar nicht sinnvoll. Verzichten Sie einfach möglichst auf Kopfsalat und wählen Sie Sorten die auch im Winter im freien wachsen (Endivie, Feldsalat). Auch diese enthalten zwar noch erhöhte Mengen an Nitrat, doch Sie können die Belastung stark reduzieren, indem Sie bestimmte Teile nicht verwenden. Das Nitrat ist aufgrund der Wachstumsprozesse nicht gleichmässig über die Pflanzen verteilt. Es wird primär in den Wurzeln, Blattrippen und Aussenblättern gespeichert. Wenn diese Teile grosszügig enfernt werden, reduziert sich auch bei belasteten Sorten der Nitratgehalt erheblich. Ausserdem sollten sie nitratreiche Sorten mit nitratarmen Sorten wie Chicorée, Radicchio, Kresse und Brunnenkresse sowie Tomaten, Gurken und Paprika mischen.

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Ist Hormonfleisch schädlich?


Unter Hormonfleisch versteht man Fleisch, das von Tieren stammt, denen Wachstumshormone gespritzt wurden. Diese Hormone fördern das Wachstum der Muskeln und bewirken einen schnelleren Fleischansatz. Man macht mit den Tieren etwa das, was man bei Sportlern als Doping bezeichnen würde.

Wachstumshormon werden vor allem in den USA verabreicht, weil sie dort in der Landwirtschaft zugelassen sind. Importfleisch muss aufgrund der gesetzlichen Unterschiede in Europa (resp. speziell in der Schweiz) entsprechend deklariert werden.

Bezüglich der Schädlichkeit der Wachstumshormone gehen die Meinungen auseinander. Man geht aber in Fachkreisen davon aus, dass die ständige Einnahme von niedrigen Dosen im Körper irgendwann eine Wirkung zeigt. Das Kochen und Braten des Fleisches hilft leider nichts gegen die Hormone. Diese Stoffe sind sehr hitzeresistent.

Künstlich zugeführte Hormone haben in Lebensmitteln aus grundsätzlichen Überlegungen nichts zu suchen. Hormone sind wichtige Regulatoren, die nur vom Arzt bei entsprechender medizinischer Indikation verschrieben werden sollten. Dass die Meinungen aber letzendlich derart differiern und sogar Gegenstand von Handelskonflikten zwischen Europa und den USA sind, hat nicht zuletzt darin seinen Ursprung, weil es schlussendlich um handfeste, wirtschaftliche Interessen geht.

Sicher ist, dass eine einzelne Mahlzeit mit solchem Fleisch kaum Schäden verursachen wird. Eine akute Gesundheitsgefährdung besteht nicht.

Die Deklarationspflicht soll dem Konsumenten die Möglichkeit geben, selbst zu entscheiden, ob er solches Fleisch kaufen will. Man kann sich nun natürlich endlos darüber streiten, ob ihm mit dieser Entscheidung nicht einfach zu viel zugemutet wird. Aber so ist nun halt eben die augenblickliche Gesetzgebung. 

Wir von foodnews würden solches Fleisch aus grundsätzlichen Überlegungen (z.T. auch persönlicher Natur) jedenfalls eher meiden.

Dafür spricht auch, dass in den USA und anderen Ländern dem Tierfutter zur Wachstumsförderung auch Antibiotika beigemischt werden. In und auf den Tieren bildet sich dadurch mit der Zeit eine antibiotikaresistente Mikroflora aus, mit der der Mensch mit der Nahrung wieder in Kontakt kommt. Solche antibiotikaresistente Keime können schliesslich Krankheiten auslösen, gegen die es dann keine Medikamente gibt. Es ist deshalb wichtig, dass das Fleisch gut erhitzt wird, damit diese resistenten Bakterien sicher abgetötet werden.

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Hinterlassen die auf Früchte geklebten Etiketten giftige Leimreste?


Es sollten von den Etikettenklebern die man auf Bananen, Äpfeln, Orangen, Zitronen etc. eigentlich keine gesundheitsgefährdenden Rückstände auf den Früchten verbleiben. Der Kleber sollte an der Etikette und nicht an der Oberfläche der Früchte haften blieben, wenn ein Etikett entfernt wird. Dies unter anderem auch deshalb, weil die Früchte an der Oberfläche meist eine natürliche oder künstlich aufgebrachte Wachsschicht besitzen, die als Trennschicht dient. Der verwendete Leim selbst sollte in jedem Fall lebensmittelecht sein, insbesondere dann, wenn die Fruchtschale verzehrt wird (z. B. bei Äpfeln). Ausserdem sollten Früchte vor dem Verzehr ohnehin zuerst gewaschen werden, damit allfällige andere Rückstände (Reste von Spritzmittel, Oberflächenbehandlungsmitteln etc.) entfernt werden. Spätestens beim Abtrocknen sollten dann auch letzte Leimreste entfernt werden.

Trotzdem ist es aber natürlich aus Sicht des Konsumenten irgendwo schon etwas bedenklich, wenn bald auch noch jede Frucht als Werbeträger missbraucht werden muss. Der Kunde muss ja am Ende all die Kleber wieder einzeln entfernen, die der Produzent vorher letztenendlich auch auf Kosten des Kunden aufgebracht hat.

Der Handel macht geltend, dass der Kunde durch die Aufkleber einen Vorteil habe, weil Marke und Sorte klar ersichtlich seien und die Rückverfolgbarkeit zum Ursprungsort dadurch transparent sei. Aber das sind primär natürlich Scheinargumente. Zunächst geht es bei dieser (Un-)Sitte natürlich ganz klar um die Marktpräsenz der Produzenten und Vermarkter. Südafrika, Neuseeland, Australien und Israel haben einmal damit begonnen und nun muss inzwischen halt auch jeder Apfel aus der Schweiz, Österreich oder Deutschland so einen Kleber haben.

Dem darob gestressten Konsumenten bleibt wohl nichts anderes übrig als sich die Früchte zwischen den Klebern herauszupicken. Vielleicht merkt man das dann eines Tages...



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BB/RB / 19.1.2004 - Last update: 05.01.2006
Autor: Dr. Bruno Baumann / Seitenaufrufe:

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