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Verdauung


Inhalt


Ist ein Schnaps zum oder nach dem Essen gesund?


Viele sind davon überzeugt, dass ein hochprozentiges Schlückchen zum oder nach dem Essen nützlich ist. Dass Alkohol in kleinen Mengen hinsichtlich Herz-Kreislauf-Leiden und Demenzrisiko von Vorteil ist, wurde durch diverse Studien belegt. Dabei geht es allerdings weniger um den Alkohol an sich, als vielmehr um die Begleitstoffe insbesondere im Rotwein. Hochprozentige Wässerchen nach dem Essen sollen vor Lebensmittelvergiftungen schützen. Die Wirkung scheint aber unsicher. Immerhin ist in Spanien ein Fall belegt, bei dem Gäste eines Banketts einen mit Salmonellen infizierten Kartoffelsalat zusammen mit Tunfisch assen und teilweise daran erkrankten. Obwohl alle das gleiche gegessen hatten, litten diejenigen, die sich zum Essen ein Gläschen genehmigt hatten weniger. Forscher in den USA konnten zeigen, dass bei Austern nur Getränke mit einem Alkoholgehalt über 10 % gegen Hepoatitis-A-Viren schützen. Hinsichtlich der Verdauung an sich ist der Alkohol aber kaum von Nutzen. Die gefühlte Wirkung ist wohl eher psychologisch bedingt.

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Soll man beim Essen von Kirschen auf das Trinken von Wasser verzichten?


Es gibt einen alten Vers den man früher Kindern als Regel zum Essen von Kirschen servierte:

"Kirschen gegessen, Wasser getrunken, Bauchweh gekriegt, tot."

Das ist aber klar übertrieben. Sterben wird davon niemand. Doch Bauchschmerzen können durchaus vorkommen, wenn die gegessene Kirschenmenge zu gross ist. Aber nicht das Wasser an sich ist daran schuld. Der Spruch stammt wohl aus Zeiten, als das Trinkwasser noch nicht so sauber war wie heute und man sich über das Wasser beim Stillen des grossen Durstes so einiges Einfangen konnte.

Das mögliche Bauchweh durch (zu) viel gegessene Kirschen geht heute vielmehr auf natürliche Verdauungsprozesse zurück. Aufgrund der grossen Kirschenmenge entstehen auch grosse Mengen an Darmbakterien die entsprechende Verdauungsgase und damit Blähungen bilden. Auf der Oberfläche der Kirschen (und allen anderen Früchten) sind zudem viele natürliche Hefepilze vorhanden, die wegen der grossen zugeführten Kirschenmenge von der Magensäure nicht rasch genug inaktiviert werden können. Viel getrunkenes Wasser verdünnt die Magensäure dann noch zusätzlich. In der Folge setzen alkoholische Gärprozesse ein, die zusätzliches Kohlendioxidgas erzeugen. Diese Erklärung ist aber eher theoretisch. Unser Magen muss nämlich täglich mit Unmengen von Keimen fertig werden. Abhilfe für einschlägige Beschwerden kann man einfach durch das Essen einer vernünftigen Menge an Kirschen schaffen.

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Weshalb ist der menschliche Kot braun?


Die dominierende Farbe des menschlichen Stuhls ist effektiv braun. Die Farbe wird durch Gallenfarbstoffe bestimmt, die Abbauprodukte des Blutfarbstoffs Hämoglobin sind. Das Hämoglobin stammt aus den roten Blutkörperchen (Erythrozyten), die nur etwa 120 Tage leben. Der Abbau des Hämoglobins erfolgt in der Leber. Die Farbstoffe werden dann in der Galle gespeichert und schliesslich mit dem Kot ausgeschieden.

Als Gallenfarbstoffe werden das grünliche Biliverdin sowie das gelblich-rote Bilirubin bezeichnet. In der Kombination ergeben sie die bekannte gelblich-braune Farbe.

Die Farbe wird allerdings auch durch die Nahrung beeinflusst. Fleisch macht den Stuhl grundsätzlich dunkler und unverdaute Ballaststoffe beeinflussen die Farbe ebenfalls. So wird die Farbe durch Heidelbeeren, schwarze Kirschen oder Brombeeren schwärzlich (Anthocyane), während Randen (rote Beete) (Betanin) eine rötliche Verfärbung ergeben. Ungekochtes Gemüse, Spinat und Salat können zu einer Grünfärbung führen.

Solche Verfärbungen sind i.d.R. nicht weiter bedenklich, so lange man sie auf die konsumierte Nahrung zurückführen kann. Eine ärztliche Kontrolle ist aber dringend angezeigt, wenn der Stuhl Blut enthält.

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Wieso riecht Kot oft unangenehm?


Der unangenehme Geruch des Kots, insbesondere von Allesfressern - zu denen auch der Mensch gehört - rührt hauptsächlich von Stoffen wie Indol, Skatol sowie Alkanthiolen her. Diese Stoffe entstehen bei der Verdauung von Proteinen. Auch übel riechender Schwefelwasserstoff fällt als Endprodukt beim Proteinabbau (schwefelhaltigen Aminosäuren) durch Fäulnisbakterien aus der Darmflora an.

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BB/RB / 31.8.2006 - Last update: 26.11.2008
Autor: Dr. Bruno Baumann / Seitenaufrufe:

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