In den Ländern der Dritten Welt ist der Vitamin-A-Mangel weit verbreitet. Dies ist insbesondere dort der Fall, wo als Grundnahrungsmittel Reis verwendet wird. Etwa 124 Millionen Kinder leiden derzeitig unter diesem Vitaminmangel, der zu Blindheit und Tod führen kann.
Forscher der ETH Zürich und der Universität Freiburg im Breisgau haben nun auf gentechnischem Weg eine Reissorte entwickelt, die Vitamin A enthält. Mit dieser "Golden Rice" genannten Sorte soll die Mangelsituation in der Zukunft entschärft werden.
Inzwischen wurde das ganze Genom der Reispflanze entschlüsselt. Dadurch soll es möglich werden die Reispflanze auch hinsichtlich anderer Nährstoffe zu optimieren. Problematisch ist eine vorwiegende Ernährung mit Reis nämlich auch hinsichtlich Eisen- und Vitamin B1-Versorgung.
Diese an sich positiven Nachrichten müssen aufgrund der laufenden Diskussion um den Sinn der Gentechnologie allerdings etwas relativiert werden. Es ist im Moment noch nicht klar, ob die neue Sorte schlussendlich auch verwendet werden kann resp. darf. Es zeigt sich aus diesem Beispiel, dass Entwicklungsländer auf problematische Technologien - wie die Gentechnologie - allenfalls viel stärker angewiesen sind, als die westlichen Länder. Allenfalls können sie sich Diskussionen über den Sinn und Unsinn aus der besonderen Situation heraus gar nicht leisten.
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