Herkunft:
Ginkgosamen sind die Früchte eines bis zu 50 m hohen, attraktiven, asiatischen Baumes. Der Ginkgobaum wird als lebendes Fossil betrachtet, das sich während Jahrmillionen kaum verändert hat. In Japan und China wird der Baum als heilig betrachtet, weil er einerseits sehr widerstandsfähig ist (einige Exemplare sollen die Strahlung der Atombomben des 2. Weltkrieges überstanden haben) und zum anderen über 1000 Jahre alt wird. Die Fortpflanzungsdauer ist entsprechend lang. Der Ginkgobaum wächst in China auch heute noch wild. Er wird oft in der Nähe von buddhistischen Tempeln angepflanzt.
Der erste Europäer, der den Ginkgobaum beschrieb war Engelbert Kaempfer (1651-1716). Im 18. Jahrhundert gelangte der Baum schliesslich auch nach Europa, wo seine aussergewöhnliche Erscheinung allgemein grosse Neugier verursachte. Er wird heute auch in den USA sowie in Australien kultiviert.
Die Schalen von frischen Ginkgosamen sind mit einer orangegelben Haut überzogen. Diese wird nach der Ernte entfernt, da der darin enthaltene Saft schnell ranzig wird und bei einzelnen Menschen einen Juckreiz verursacht. Unter dieser Haut befindet sich eine harte, glatte Schale von hellgelber Farbe. Im Inneren befindet sich ein gelblich-grüner Kern etwa in der Grösse einer Olive. Dieser Kern ist wiederum von einer dünnen braunen Haut umschlossen.
Frische Ginkgosamen weisen einen milden, harzigen Geschmack auf.
Sorten
Der heutige Ginkgobaum ist der letzte Vertreter einer Gruppe von Spezies (Ur-Ginkgo-Baum: Sphenobaiera digitata), die bereits vor mehreren hundert Millonen Jahren existierten. Bis kurz vor der Eiszeit war der Ginkgo auch in Europa noch vertreten.
Besondere Eigenschaften
Die chinesische Medizin kennt seit Jahrhunderten Indikationen für die Anwendung (Husten, Asthma, Nervosität, Wurmbefall, Pocken). Die Schulmedizin konnte aber keine therapeutische Wirkung belegen. Es ist allerdings eine Studie bekannt, die für einen Extrakt aus der Samenanlage eine hemmende Wirkung auf Tuberkelbakterien belegt.
Erst nach dem 2. Weltkrieg erlangte der Ginkgo-Baum in der westlichen Welt als Arzneipflanze grössere Bedeutung. In den 60'er-Jahren fanden Forscher, dass ein Ginkgo-Extrakt durchblutungsfördernde Eigenschaften besitzt. Seither werden Ginkgo-Extrakte bei Durchblutungsstörungen (insbesondere der Beine) sowie bei Hirnleistungsstörungen verwendet. Es scheint, dass seine Wirkung auf den darin enthaltenen Flavonoiden und Terpenoiden beruht.
Einkauf:
Frische Ginkosamen sind in den westlichen Ländern bisher kaum erhältlich. Man bekommt sie meist in Wasser eingelegt als Konserve angeboten.
Lagerung:
Frische Samen sollten in einem geschlossenen Behälter kühl und trocken aufbewahrt werden.
Nährwert:
Ginkgosamen enthalten sehr viel Kalium und Nikotinsäure, viel Vitamin B1 sowie geringe Mengen an Vitamin A, B2, C. Daneben sind auch geringere Mengen an Kupfer, Phosphor, Magnesium, Pantothensäure und Eisen enthalten.
100 g getrockneter, essbarer Anteil der Samen enthalten (+: Spuren; ... keine Angabe):
Energie: |
... kcal (... kJ) |
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Protein [g]: |
5.2 |
Balaststoffe [g]: |
0.3
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Fett [g]: |
1.1 |
Mineralstoffe |
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Vitamine |
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davon: |
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davon: |
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davon: |
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gesättigte Fettsäuren [g]: |
... |
Natrium [mg]: |
... |
A [mg]: |
... |
mehrfach unges. Festsäuren [g]: |
... |
Kalium [mg] |
... |
B1 [mg]: |
... |
Cholesterin [mg]: |
... |
Calcium [mg]: |
... |
B2 [mg]: |
... |
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Phosphor [mg]: |
... |
Niacin [mg]: |
... |
Kohlenhydrate [g]: |
37 |
Eisen [mg]: |
... |
C [mg]: |
... |
Verwendung
Frische Samen können nach einem kurzen Eintauchen in siedendes Wasser leichter geschält werden. Die Samen können nach dem Rösten gegessen werden. Gegart schmecken sie in Suppen, in asiatischem Gemüse, zu Fisch, Meeresfrüchten, Schweinefleisch und in Geflügelgerichten. Die Japaner bereiten die Samen auch in Form von Desserts zu.
Andere Nüsse und Samen:
Bittermandeln |
Buchecker |
Cashewkerne |
Colanuss |
Esskastanie |
Ginkgosamen |
Haselnuss |
Kokosnuss |
Macadamianuss |
Mandel |
Paranuss |
Pinienkerne |
Pistazien |
Schwarznuss |
Sesamsamen |
Sonnenblumenkerne |
Walnuss |
Weissnuss |
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