Capuns ist ein vor allem im Vorderrheintal verbreitete Spezialität des Bündnerlandes. Der Name kommt vom Vergleich mit einem gemästeten, gebratenen und gefüllten Hähnchens, das im Rätoromanischen «capun» oder «chapun» genannt wird. Mit Hähnchen haben Capauns aber sonst nichts gemeinsam.
Die «Krautkapaunen» werden im Bündnerland in den verschiedenen Varianten zubereitet. Als besonders originell gelten die «capuns cun olma» aus Flond (Capuns mit Seele). Bei diesen wird ein Stück Butter eingerollt das beim Kochen schmilzt, so dass im Innern ein Loch entsteht. Dieses ist eben die Seele (olma) der Capuns.
Capuns sind im Bündnerland ein altes Volksgericht. Bereits 1742 beschrieb Nicolin Sererhard aus Zernez eine nahrhafte Engadiner Variante mit den folgenden Worten: "Für starke Mägen und Arbeitsleuth sind diese Knollen auch eine gute veste Speiss und des ganzen Landvolks Sommer und Winter bey nachen täglichen Nahrung".
Im übertragenen Sinn wird die Bezeichnung «capun resp. chapun» im Bündner Romanischen übrigens auch für etwas dickliche Kinder benutzt.