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Lebensmittelverarbeitung
(Teil I)
Wozu braucht es die Lebensmittelindustrie?
Das Lebensmittelangebot in unseren Läden und Supermärkten könnte kaum reichhaltiger sein. Wir sind es gewohnt, dass wir nur in den nächsten Laden gehen müssen, um uns mit den gewünschten Produkten einzudecken. |
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Was wäre, wenn es sie nicht gäbe?
Wir halten es für selbstverständlich, dass in den Läden die gewünschten Produkte vorhanden sind und dass die Qualität dem gewohnten Standard entspricht. In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle trifft dies auch zu.
Ist dies wirklich so selbstverständlich? Wohl kaum. Ein Lebensmittel durchläuft von der landwirtschaftlichen Produktion bis zum Verkauf in der Regel eine Kette von Stationen. Bis ein Produkt vom Feld unbeschadet in die Regale kommt und nachher genossen werden kann, braucht es Menschen, Technik, Transportmittel, Gesetze, Organisation, Phantasie, Fachwissen und noch eine Menge mehr.
Selbstverständlich können wir unser Gemüse, das Obst, die Beeren usw. direkt auf dem Bauernhof kaufen oder sogar im Garten selber anbauen. Wir können für die Vorratshaltung Früchte selber einmachen und den Tiefkühler mit Überschüssen füllen. Allenfalls können wir sogar auch das Brot selber backen. Viele Leute machen sich ein Hobby daraus, den Speiseplan mit eigenen Produkten zu ergänzen, sind aber aufgrund der veränderten Lebensumstände doch froh, dass sie nicht ausschliesslich darauf angewiesen sind. Der grösste Teil der Bevölkerung geht heute einem anderen Erwerb nach und beansprucht die verbleibende Zeit für ganz andere Aktivitäten. Es bleibt deshalb wenig Zeit übrig für?s Kochen und für die Nahrungsbeschaffung.
Wir haben heute das Privileg, die Zeit und die Ressourcen, die wir für die Ernährung aufwenden wollen, mehr oder weniger frei zu wählen. Im Grunde delegieren wir die Tätigkeit der Nahrungsbeschaffung und Zubereitung einfach an andere Stellen. Dazu gehören:
- Die Landwirtschaft
- (Zulieferanten für Saatgut, Dünger, Pflanzenschutzmittel, Geräte usw.)
- Die Lebensmittel- und Getränkeindustrie, einschliesslich Gewerbebetriebe, und Zulieferindustrie (Verpackungen, Maschinen, Anlagen, Halbfabrikate)
- Der Lebensmittelhandel (Läden, Supermärkte, Lager, Spedition und Vorverpackungsbetriebe)
- Das Gastgewerbe (von der einfachen Verpflegungsstätte bis zum Luxusrestaurant)
Ohne alle diese Organisationen mit ihrer Infrastruktur und den Menschen, die darin arbeiten, wäre unsere Lebensweise, unsere Freiheit der Lebensgestaltung und unser Wohlstand nicht möglich.
Wer gehört zur Lebensmittelindustrie?
Die Lebensmittelindustrie gehört zu den bedeutendsten Arbeitgebern in der Schweiz. In rund 13'000 Betrieben (ohne Handel und Landwirtschaft) werden etwa 100'000 Personen beschäftigt. Die Landwirtschaft ihrerseits gibt 130'000 Personen ständig und etwa 185'000 Leuten gelegentlich Arbeit, und in den Handelsbetrieben sind weitere 100'000 Arbeitsplätze vorhanden. Zählt man noch die von der Lebensmittelproduktion und Verteilung (Distribution) indirekt lebenden Personen hinzu (Maschinenlieferanten, Halbfabrikathersteller, Bildung und Wissenschaft, Behörden) so wird klar, dass man es mit einer der volkswirtschaftlich bedeutendsten Branchen zu tun hat.
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BB / 5.3.2004 - Last update: 07.01.2006
Autor: Dr. Bruno Baumann / Seitenaufrufe:
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Sprichwort
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