Früher war es so, dass die Melker unter den landwirtschaftlichen Angestellten das höchste Ansehen genossen und entsprechend gut bezahlt wurden. Das Melken war eine anstrengende Arbeit. Insbesondere auf den grossen Höfen und Farmen in Übersee war die Arbeit von Hand bei den immer grösser werdenden Betrieben aber kaum mehr zu bewältigen. Zwar versuchten bereits in der Mitte des 17. Jhts. mehrere Leute eine geeignete Vorrichtung zum Melken zu bauen, doch den ersten Erfolg konnte erst der amerikanische Ingenieur L.O. Colvin verbuchen. Er liess 1860 eine Maschine patentieren, die die Milch mit konstantem Unterdruck aus dem Kuheuter saugte. Es zeigt sich aber bald, dass diese Technik nicht gut geeignet ist und dem empfindlichen Euter schadet.
Erst 1895 entwickelte der schottische Ingenieur Alexander Shields eine Melkmaschine, die wie ein Kalb periodisch saugt. Die ersten Geräte wurden noch von Hand betrieben. Sie waren aber effizienter als das Melken von Hand, weil jeweils alle vier Zitzen zusammen abgesaugt wurden.
In der Schweiz kamen die ersten Melkanlagen in den 1920'er Jahren auf. Am Ende des Jahrzehnts waren es immerhin schon 50 Anlagen. Zum eigentlichen Boom kam es dann in den 50'er-Jahren, als Melkmaschinen zum Standard wurden.
Heute sind in der Schweiz praktisch alle 60'000 Betriebe mit Kuhhaltung mit Melkanlagen ausgestattet.
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