Unter Chemoprävention versteht man den Einsatz von Naturstoffen, Inhaltsstoffen in der Nahrung (z.B. sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe) oder synthetisch hergestellten chemischen Verbindungen mit dem Ziel, den Prozess der Krebsentstehung zu verhindern, zu verlangsamen, zu hemmen oder gar rückgängig zu machen.
Mit Hilfe eines Vitamin A-Derivats sollen nun ehemalige Raucher vor Lungenkrebs bewahrt werden. Das neue Medikament könnte die Produktion eines Proteins anregen, das vor einer Erkrankung schützen soll.
Die Forscher der Universität von Texas erklären zwar, dass ihre Entdeckung noch nicht schlüssig sei, stellen aber die Entwicklung eines künftigen "chemopräventiven" Medikaments gegen Lungenkrebs in Aussicht. Wie dieses angewendet werden soll und ob eine Anwendung von Vitamin A als Functional Food in diesem Zusammenhang sinnvoll ist, steht noch offen.
Die texanischen Forscher haben bisher mit Retinoiden gearbeitet. Dies sind natürliche und synthetische Bestandteile von Vitamin A (Retinol). Im Zusammenhang mit dem Gesundheitsfolgen des Rauchens ist insbesondere von Bedeutung, dass die Retinsäure für die Erhaltung der Epithelzellen in der Lunge verantwortlich und dadurch für die Lungenfunktion wichtig ist. Starkes Rauchen hat zur Folge, dass die Schlüsselrezeptoren innerhalb der Retinsäure-Rezeptoren (RAR-beta) reduziert werden. Der Verlust dieser Rezeptoren wird mit der Entwicklung präkanzeröser Läsionen in der Lunge in Verbindung gebracht.
*Der Forschungsbericht ist im britischen Journal of the National Cancer Institute veröffentlicht worden.
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