Herkunft:
Die Gurke ist eine alte Kulturpflanze die aus Südwestasien stammt. Man fand dort fast 12000 Jahre alte Samen. Man vermutet, dass Seefahrer sie von dort in den Nahen Osten, nach Zentralasien und nach Indien brachten. Bei den Ägyptern, Griechen und Römern wurde die Gurke neben Ihrer Verwendung in der Küche auch als kosmetisches Mittel eingesetzt. Erst später gelangte die Gurke auch in die restlichen Teile von Europa und schliesslich mit den Siedlern auch nach Nordamerika.
Die aus Afrika stammenden Sklaven brachten die Gewürzgurke (eine Unterart) nach Nordamerika und nach Westindien, wo sie bald grossflächig angebaut wurden.
Hauptproduzenten von Gurken sind heute die Länder China, Japan, die Türkei, die USA sowie Rumänien.
Sorten
Die Gurke ist mit Melonen und Kürbisen verwandt und weist wie diese einen hohen Wassergehalt auf. Sie ist die Frucht einer 1 bis 3 m langen Kriechpflanze, die sich mit Ranken an andere Pflanzen oder Gegenstände klammert. Die Gurken entstehen, sobald die grossen, gelben Blüten der Pflanzen verblüht sind. Die Gurken erreichen dann Längen zwischen 7 und 60 cm. Man kennt heute etwa 40 Sorten, wobei die Salatgurke am längsten wird. In Grossbritannien konnte in neuerer Zeit eine neue, kernlose Gurkenart gezüchtet werden. Diese wächst ohne Befruchtung auschliesslich in Treibhäusern heran.
Die Gurken kann man je nach der Verwendung in drei Gruppen einteilen:
- Freilandgurken
- Salatgurken (Hausgurken) aus Treib- oder Gewächshäusern mit feinen oder keinen Samen
- Einlegegurken (Cornichons)
Die Schalenfarbe der Gurken reicht je nach Sorte von grün bis weiss. Auch kann die Schale glatt, zerfurcht, rau oder sogar stachelig sein. Das Fruchtfleisch ist bei manchen Arten etwas bitter. Die verschiedenen Arten enthalten recht unterschiedliche Mengen an Samenkernen.
Die Gewürzgurke oder Stachelgurke (C. anguria) ist eine Sorte, die hauptsächlich zum Einlegen in Essig verwendet wird (Cornichons). Sie hat eine Länge von nur etwa 5 bis 10 cm bei einem Durchmesser von etwa 2.5 cm.
Einkauf:
Treibhausgurken bekommt man das ganze Jahr. Freilandware hat in der Zeit von Juli bis September Saison.
Beim Kauf sollte man darauf achten, dass die Gurken fest, gut geformt, schlank und kräftig grün sind. Druckstellen sind unerwünscht. Vergilbte Farben sowie schrumpeliges und welkes Aussehen deuten auf alte oder überreife Ware. Mittelgrosse Exemplare sind sehr grossen oder langen Gurken vorzuziehen, da diese dazu neigen leicht bitter zu sein. Ausserdem schmecken sie dann fade und der Kernanteil nimmt meist zu.
Die Oberflächenbeschaffenheit ist je nach Sorte glatt oder unregelmässig.
Lagerung:
Gurken sollten im Gemüsefach des Kühlschrankes aufbewahrt werden. Sie sind aber bei tieferen Temperaturen kälteempfindlich. Die Lagerdauer sollte 2 bis 4 Tage nicht übersteigen. Gurken eignen sich nicht zum Einfrieren. Sie werden dadurch weich und matschig.
Nährwert:
Gurken zeichenen sich vor allem dadurch aus, dass sie einen sehr tiefen Energiewert haben. Sie gelten als schwer verdaulich, wobei neuere Züchtungen besser abschneiden. Gurken wirken harntreibend und abführend. Oft verwendet man Gurken auch im kosmetischen Umfeld für die Behandlung der Haut. Ihre gute Wirkung als Hauttonikum wird in Kombination mit anderen Wirkstoffen oft in Form von Gesichtsmasken eingesetzt.
100 g roher, essbarer Anteil enthalten ungeschält (+: Spuren; ... keine Angabe):
Energie: |
7 kcal (30 kJ) |
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Protein [g]: |
0.5 |
Balaststoffe [g]: |
0.7
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Fett [g]: |
0.1 |
Mineralstoffe |
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Vitamine |
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davon: |
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davon: |
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davon: |
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gesättigte Fettsäuren [g]: |
... |
Natrium [mg]: |
6 |
A [mg]: |
21 |
mehrfach unges. Festsäuren [g]: |
... |
Kalium [mg] |
105 |
B1 [mg]: |
0.01 |
Cholesterin [mg]: |
... |
Calcium [mg]: |
11 |
B2 [mg]: |
0.02 |
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Phosphor [mg]: |
15 |
Niacin [mg]: |
0.2 |
Kohlenhydrate [g]: |
1-2 |
Eisen [mg]: |
0.4 |
C [mg]: |
1 |
Verwendung
Salatgurken werden in der Regel roh verwendet. Schmorgurken können dagegen ähnlich wie Kürbis zubereitet werden. Allenfalls vorhandene, grosse Kerne sollten bei der Vorbereitung entfernt werden. Das Schälen der Gurken ist nicht nötig. Besonders bei frischer, junger Ware entfernen sie damit hinsichtlich Nährstoffen die wertvollsten Pflanzenteile. |
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Sinnvolles ziehen lassen?
Die Empfehlung die Gurken vor der Zubereitung mit Salz zu bestreuen und etwas "ziehen" zu lassen hat Vor- und Nachteile. Einerseits wird das Fruchtfleisch weicher und besser verdaulich, auf der anderen Seite verlieren die Gurken aber an Geschmack und an Flüssigkeit. Angebracht ist dieses Vorgehen eher bei bitteren Gurken, da dieser störende Geschmack so gemildert werden kann. Auch bei der Verwendung als Zutat in einem Gericht macht es allenfalls Sinn etwas Wasser zu entziehen, um die übrigen Zutaten nicht zu verwässern.
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Salatgurken können Sie geraspelt, in Streifen, Scheiben oder Würfel geschnitten mit einer Vinaigrette oder einer anderen Salatsauce als Salat zubereiten.
Schmorgurken eignen sich für Suppen und Eintopfgerichte. Besonders gut schmecken sie in der spanischen Gazpacho-Suppe.
Die kleinen Gewürzgurken eignen sich vor allem zum Einlegen in Essig oder Salz.
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