Home
Home
Home

Home
Faq
Glossar



ausdrucken... Druckversion

 

Google


Gewürze


Inhalt


Warum schwitzt man beim Verzehr von scharfen Speisen?


Scharfes Essen - Das treibt den Schweiss aus den Poren!

Wenn man scharf gewürzte Speisen isst, so schwitzt man. Vielen Menschen ist das peinlich, doch der Schweissausbruch ist etwas völlig natürliches.

Es gibt einige Gewürze, die uns Menschen den Schweiss aus den Poren treiben. Die Augen beginnen zu tränen, die Nase tropft und man ringt nach Luft.

Ein bekanntes Beispiel sind Gewürzpeperoni (auch Chilli, Peperoncini oder Cayennepfeffer genannt). Diese enthalten viel Karotin, Vitamin C, Fettsäuren, Enzyme, aber auch ätherische Öle und Scharfstoffe. Einer dieser Scharfstoffe ist das Capsaicin. Es ist so scharf, dass man ein Gramm davon in 10'000 Liter Wasser immer noch schmecken würde (Anm.: Darum nützt Wasser zum "Löschen" wenig... Brot ist effektiver!). Das Capsaicin befindet sich vor allem in den Samen der Chilifrucht. Um Paprikapulver herzustellen, mahlt man die Samen getrennt von der Frucht. Je nach gewünschter Schärfe des Pulvers mischt man mehr oder weniger von den gemahlenen Samen bei.

Die Scharfstoffe brennen im Mund. Wenn sie in die Nase steigen, werden zusätzlich bestimmte Nerven stimuliert, die wiederum Signale an die Schleimhäute der Nase weitergeben: Die Nase beginnt zu laufen und die Augen zu tränen. Gleichzeitig werden die Schweissdrüsen aktiviert.

Die Magenschleimhaut wird entgegen häufiger Befürchtungen von den Scharfstoffen aber nicht gereizt.

Informationen zu verschiedenen Gewürzen über den folgenden Link:

nach oben Index


Warum sind Chilis so scharf?


Der scharfe Geschmack von Chilis wird durch den hohen Gehalt an Capsaicin verursacht. Der Gehalt liegt etwa 20-fach so hoch wie bei Peperoni (Gemüsepaprika). Der Wirkstoff bringt nicht nur den Mund zum brennen und die Augen zum Tränen; er wirkt auch als Geschmacksverstärker bei salzigen und süssen Speisen. Durch die brennende Schärfe werden im Körper sofort körpereigene Opiate (Endorphine) frei, die ganz nebenbei auch noch Glücksgefühle auslösen. Das Capsaicin wirkt sich auch postiv hinsichtlich allfällig vorhandener Darmparasiten aus. Das ist mitunter auch ein Grund, weshalb in vielen Staaten der dritten Welt sehr scharf gegessen wird. Auch Pfeffer hat dank seinem Wirkstoff Piperin eine ähnliche Wirkung.

Die vom Chili hervorgerufene scharfe Empfindung ist genau genommen keine Geschmacksempfindung. Vielmehr handelt es sich um einen Schmerz. Da die entsprechenden körpereigenen Rezeptoren vor allem auf den Schleimhäuten anzutreffen sind, brennen Chilis nach dem Schlucken nicht mehr (einzelne Quellen sprechen sogar von eigentlichen "Capsaicin-Rezeptoren"; siehe unten). Erst beim Austritt aus dem Körper beginnt der Feuerzauber allenfalls erneut. Dies können Liebhaber der indischen und mexikanischen Küche sicher bestätigen. Nicht umsonst heisst es in einem Sprichwort: "Good pepper burns twice!"

Weitere Informationen zu Paprika finden Sie hier:

nach oben Index

Literatur zum Thema Capsaicin-Rezeptor:
Caterina M.J. et al, The capsaicin receptor: A heat-activated ion channel in the pain pathway, Nature, Vol 389, p. 816-824 (1997)


Wieso soll eigentlich Senf dumm machen?


Diese Aussage hört man immer wieder. Der Grund für diese absolut falsche Aussage ist wahrscheinlich eine Namensverwechslung. Es gibt effektiv sogenannte cyanogene Senföle, die man ihrem Namen nach im Senf vermuten könnte. Diese giftigen, blausäurebildenden Substanzen (siehe auch hier) schädigen im Übermass genossen effektiv das Gehirn. Sie kommen in Senf aber gar nicht vor. Bei Mandeln und Bambusssprösslingen besteht diese Gefahr schon eher.

Als Senföle bezeichnet man eine bestimmte Stoffgruppe, die Pflanzen oft als Abwehrstoffe gegen Tierfrass bilden. Sie können stechend riechen und scharf sein. Die giftigen, cyanogene Senföle sind nur eine Art dieser Stoffgruppe und in Senf, wie bereits gesagt, nicht vorhanden. Sehr wohl sind aber eben viele andere Senföle enthalten. Dies hat der Senf unter anderem mit Meerrettich, Kresse und Radieschen gemein. Die darin enthaltenen Senföle haben im Allgemeinen eher positive, stimulierende Eigenschaften. Sie fördern die Magensaftproduktion und den Speichelfluss und damit letztendlich die ganze Verdauung.



vorherige Seite
nach oben
nächste Seite
Unsere FAQ-Liste wird laufend ergänzt! Stellen Sie uns Ihre Fragen und wir werden uns bemühen Sie rasch zu beantworten.

BB/RB / 19.1.2004 - Last update: 05.01.2006
Autor: Dr. Bruno Baumann / Seitenaufrufe:

[News] [FAQ] [Food chain] [x-plainmefood] [Cooking] [Allerlei] [About us]



Zitat 


Sprichwort 


Weisheit