Herkunft:
Paprika stammt ursprünglich aus den tropischen Regionen von Lateinamerika, kommt aber heute vor allem aus Ungarn, Bulgarien, Griechenland, Spanien und Südfrankreich. Die Paprika ist eine der ersten kultivierten Pflanzen. Die heutige Gemüsepaprika stammt von einer wilden Paprikasorte ab, die bereits um 5000 v. Chr. bekannt war. Die Verbreitung des Paprika ist auf das Wirken von spanischen und portugiesischen Missionaren zurückzuführen.
Sorten:
Paprika gehört wie die verwandte Chilischote zur Gattung Capsicum. Botanisch gesehen ist Paprika eine hohle Beere mit fleischiger Wand. Im Inneren befinden sich zahlreiche Samenkörner. Paprikaschoten wachsen an Büschen, die bis zu 90 cm hoch werden. Es sind viele Sorten bekannt die folgendermassen eingeteilt werden:
Man unterscheidet grundsätzlich zwischen dem Gemüsepaprika (Pepperoni; meist süsslich und mild) und dem scharfen Gewürzpaprika zu dem auch die Chilschoten sowie der rote Gewürzpaprika gehören. Aus letzterem wird das gleichnamige ungarische Gewürz hergestellt. Zu den vielen scharfen Gewürzpaprikasorten gehören auch die Chilischoten, aus denen der scharfe Cayennepfeffer sowie die bekannte Tabasco-Sauce hergestellt wird. Für letztere wird der speziell feurige, mexikanische Tabasco-Chili aus der Region Tabasco verwendet.
In Europa ist vor allem der runde Gemüsepaprika populär, der ein zartes, etwas süssliches Fruchtfleisch hat. Er erreicht eine Grösse von etwa 6 bis 15 cm Länge und von 5 bis 11 cm Durchmesser. In Nordamerika ist dagegen vor allem der leicht quadratische Süsspaprika beliebt, der im Gegensatz zu den anderen Arten vier statt drei Fruchtkammern besitzt. Viele Sorten haben auch eine nach unten spitz zulaufende Form und überhaupt keine Fruchtkammern.
Die Farben von Paprika reichen von grün über gelb bis rot. Den grünen Gemüsepaprika erhält man, in dem der Paprika noch unreif geerntet wird. Je nach Reifegrad bekommt er am Strauch eine gelbe und schliesslich rote Farbe. Etwas anders verhält es sich bei violettem, braunem und schwarzem Paprika. Dieser wird mit der Reife am Strauch grün. Während der Reifung wird der Gemüsepaprika süsser und aromatischer.
Cayennepfeffer wird wie bereits gesagt aus Chilischoten hergestellt und hat mit dem Pfeffer nichts zu tun. Seinen irreführenden Namen erhielt der Cayennepfeffer von Christoph Kolumbus, da dieser glaubte, es handle sich um echten Pfeffer, als ihm die Eingeborenen der Karibik eine mit Chili gewürzte scharfe Speise vorsetzten.
Saison:
Gemüsepaprika wird das ganze Jahr angeboten. Die Hauptsison liegt im Sommer. Paprika sollte beim Kauf fest, glänzend, dickfleischig und gut geformt sein. Paprika mit mattem Aussehen, dünnen Wänden sowie wässerigen Stellen sollten nicht gekauft werden.
Lagerung:
Paprika kann für einige Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Optimal ist eine Aufbewahrung in einem perforierten Kunststoffbeutel. Der Vitamingehalt leidet während der Lagerung aber merklich.
Paprika kann ohne Blanchierung eingefroren werden. Auch eine Trocknung ist möglich.
Nährwert:
Paprika ist ein guter Lieferant für Vitamin C und A. Der Vitamin C-Gehalt ist bei Gemüsepaprika höher als bei einer Orange. Roter Paprika enthält ausserdem mehr Vitamin C als grüner Paprika. Von Bedeutung ist auch der Gehalt an Kalium.
Die Haut ist relativ schwer verdaulich. Empfindliche Menschen sollten die Schoten deshalb schälen.
100 g essbarer Anteil enthalten (+: Spuren; ... keine Angabe):
Energie: |
22 kcal (90 kJ) |
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Protein [g]: |
1 |
Nahrungsfasern: |
2 g |
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Fett [g]: |
+ |
Mineralstoffe |
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Vitamine |
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davon: |
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davon: |
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davon: |
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gesättigte Fettsäuren [g]: |
... |
Natrium [mg]: |
1 |
A [mg]: |
230 |
mehrfach unges. Festsäuren [g]: |
... |
Kalium [mg] |
165 |
B1 [mg]: |
0.05 |
Cholesterin [mg]: |
... |
Calcium [mg]: |
9 |
B2 [mg]: |
0.05 |
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Phosphor [mg]: |
20 |
Niacin [mg]: |
0.3 |
Kohlenhydrate [g]: |
4 |
Eisen [mg]: |
0.6 |
C [mg]: |
107 |
Verwendung und Produkte
Gemüsepaprika wird nach der Entfernung des Stiels und des Kerngehäuses in Streifen geschnitten oder gewürfelt.
Für gefüllten Paprika schneidet man den Stielansatz heraus und höhlt die Schote dann sorgfälltig aus. Dabei sollten alle Kerne und die weisslichen Häutchen entfernt werden. Nach dem Füllen kann der Stielansatz als Deckel wieder aufgesetzt werden. Die Garzeit von gefülltem Paprika kann reduziert werden, indem diese vor dem Füllen kurz blanchiert werden.
Zum Schälen röstet man die Schoten für etwa 10 min im Backofen, bis die Haut Blasen wirft. Danach packt man die Schoten in ein feuchtes Tuch und dieses bis zum Auskühlen wiederum in einen Gefrierbeutel. Anschliessend kann die Haut mit einem Messer abgezogen werden.
Gemüsepaprika ist roh geeignet als Dip-Gemüse und für die Verwendung in Salaten. Gegart ist er häufig in Suppen, Eintöpfen, Reis sowie auf Pizza und an Spiessen zu finden. Er ist unverzichtbar in Gerichten wie Gazpacho, Piperade und Ratatouille. Die italienische, portugiesische und mexikanische Küche sind ohne Paprikaschoten undenkbar.
Produkte:
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