Herkunft:
Der Federkohl hat seinen Namen aufgrund seiner ausgefransten Form bekommen. Er bildet im Gegensatz zu den anderen Kohlarten keinen Kopf. Die Blätter wachsen an dünnen, weisslichen, sehr holzigen Stielen von 30 bis 40 cm Länge. Aufgrund des dekorativen Aussehens werden einzelne Federkohlarten auch als Zierpflanzen gezüchtet. Daraus ist auch der Zierkohl entstanden.
Die Pflanze stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und war bereits bei den Römern sehr beliebt. Im Mittelalter war Federkohl dann eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel und im Winter besonders wichtig für die Vitamin C-Versorgung der Bevölkerung. Wegen seiner Anspruchslosigkeit beim Anbau war er lange Zeit vor allem in den nordeuropäischen Ländern als Wintergemüse weit verbreitet.
Saison:
Federkohl hat in den Monaten Oktober bis April Saison und ist ein typisches Wintergemüse. Er wird jeweils zwischen Mai und Juni ausgesäät und über den Winter geerntet. Er ist einer der robustesten Vertreter der Kohlfamilie und hält Temperaturen bis -15 °C aus. Wärmeres Wetter verträgt er dagegen weniger gut.
Beim Kauf sollte man darauf achten, dass die Blätter breit, kraus und dunkeldrün und nicht zu gross sind. Die Blätter sollten keine Flecken aufweisen. Der Kohl sollte kühl und knackig sein. Hängende oder beschädigte Blätter sind ein Zeichen für minderwertige Ware.
Lagerung:
Federkohl kann gewaschen und gut abgetropft für einige Tage im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahrt werden. Im Winter kann er in einem perforierten Plastikbeutel auch im Freien gelagert werden. Er sollte wegen des mit der Zeit abnehmenden Vitamingehaltes und Geschmackes aber möglichst rasch verbraucht werden.
Zum Einfrieren sollte der Federkohl gewaschen, zerteilt und während einige Minuten im Salzwasser blanchiert werden.
Nährwert:
Federkohl ist auch reich an Vitamin A und C sowie den Vitaminen der B-Gruppe. Ausserdem liefert er Eisen, Phosphor, Kalium und insbesondere Calzium.
Er weist einen doppelt so hohen Calziumgehalt auf wie Milch (215 mg/100g). 112 g Federkohl entsprechen etwa 200 ml Milch. 280 g reichen so aus, um den Tagesbedarf eines Erwachsenen zu decken. Das ist auch der Grund, weshalb er von Vegetariern und Milchallergikern sehr geschätzt wird.
Federkohl gehört allerdings zu den nicht ganz leicht verdaulichen Kohlsorten. Neue Rezepte machen ihn heute in der Küche aber zu einem vielseitiger einsetzbaren Produkt, so dass er auch in anderen Küchenarten bekannter wird. Er schmeckt übrigens vorzüglich zu Speck.
Federkohl ist auch einfach anzubauen und extrem winterhart. Aufgrund seiner Eigenschaften ist er ein wertvolles Wintergemüse.
100 g essbarer Anteil enthalten (+: Spuren; ... keine Angabe):
Energie: |
23 kcal (95 kJ) |
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Protein [g]: |
2 |
Balaststoffe [g]: |
1.5
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Fett [g]: |
1 |
Mineralstoffe |
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Vitamine |
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davon: |
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davon: |
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davon: |
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gesättigte Fettsäuren [g]: |
... |
Natrium [mg]: |
20 |
A [mg]: |
460 |
mehrfach unges. Festsäuren [g]: |
... |
Kalium [mg] |
250 |
B1 [mg]: |
0.05 |
Cholesterin [mg]: |
... |
Calcium [mg]: |
110 |
B2 [mg]: |
0.15 |
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Phosphor [mg]: |
45 |
Niacin [mg]: |
1.0 |
Kohlenhydrate [g]: |
3 |
Eisen [mg]: |
1.0 |
C [mg]: |
54 |
Verwendung
Für die Zubereitung werden die Blätter abgetrennt, zerteilt und unter fliessendem Wasser gründlich gereinigt. Es empfielt sich ein kurzes Einlegen in Essigwasser, damit alles Ungeziefer und alle Erdresten entfernt werden. In der Regel wird Federkohl gekocht oder gedämpft, weil er nicht ganz leicht verdaulich, und roh hart und sehr geschmacksintensiv ist. In kleinen Mengen kann er einem Salat roh aber durchaus eine pikante Note verleihen. Meist wird er aber für Suppen und Eintopfgerichte eingesetzt. Vor der Verwendung sollte der Federkohl jeweils für einige Minuten im kochenden Salzwasser blanchiert werden. Dadurch verliert er etwas von seiner Bitterkeit.
Andere Kohlsorten:
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